Corona hat nun schon vor mehr als einem Jahr unser Leben kräftig auf den Kopf gestellt und so ist es bei den meisten eine ganze Weile her, dass Freunde an der Tür klingelten, während leckeres Essen im Backofen duftete. Aber die Abende werden wieder kommen und so lohnt es sich schon jetzt zu überlegen, was du für deine Gäste zaubern kannst. Denn Vorfreude ist ja bekanntermaßen die schönste Freude. Ich habe hier ein spannendes Flammkuchen-Rezept für dich.
Flammkuchen hat seinen Ursprung in Frankreich (also genauer gesagt im Elsass & Lothringen) und ist mittlerweile eine gängige Spezialität in den angrenzenden deutschen Regionen – also in der Pfalz, in Baden und dem Saarland. Wobei man Flammkuchen zum Glück auch in allen anderen Bundesländern bekommt. Beim Stichwort Flammkuchen denken die meisten sicherlich an die klassische Variante, bei der der Teig sehr dünn ausgerollt, mit Sauerrahm bestrichen und mit Zwiebeln, Speck belegt wird. Bisher hat es diese Variante irgendwie noch nicht in meinen Blog geschafft; dafür habe ich mich aber an der ein oder anderen Alternative ausgetobt (siehe dazu auch die Links am Ende des Rezeptes an). Beim Gemüse-Flammkuchen wird eine ordentliche Ladung Gemüse erst einmal im Ofen vorgebacken und kommt anschließend auf den Flammkuchen. Durch den Ziegenkäse bekommt der Flammkuchen geschmacklich eine ganz besondere Note, die durch den Rosmarin verfeinert wird. Mein Highlight wird dich sicherlich überraschen: Ich jubele buchstäblich, wenn ich ein aromatisches Stück Knoblauch auf meinem Flammkuchenstück entdecke. Wie lecker! Jetzt noch ein Glas Wein dazu, wieder Freunde einladen können und der Abend wird perfekt.
Bei meinem Flammkuchenteig-Rezept variiere ich mittlerweile kaum noch. Dafür mag ich den Teig einfach zu sehr.
Zutaten (für 4 Personen):
für den Flammkuchenteig
- 20 g Hefe
- 300 g Pizzamehl (siehe unter Tipps)
- 1/2 TL Salz
- 2 EL Olivenöl
für den Belag
- 250 g Möhren
- 1 gelbe Paprikaschote
- 2 rote Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 250 g Champignons
- 125 g geräucherter Schinken fein gewürfelt
- Olivenöl
- grobkörniges Meersalz
- Pfeffer
- 200 g Kirschtomaten
- 3 Zweige Rosmarin
- 200 g Schmand
- 200 g Ziegenfrischkäse
Und so geht’s:
- Für den Flammkuchenteig 190 ml lauwarmes Wasser abmessen. Etwa 1/4 des Wassers in einen Becher geben, Hefe hineinbröseln, gut verrühren und für ein paar Minuten zur Seite stellen. Das restliche Wasser mit dem Salz vermischen. Mehl in eine Rührschüssel geben und eine Mulde hineindrücken. Salzwasser, Olivenöl und Hefewasser in die Mulde geben. Mit dem Knethaken des Rührgeräts die Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten. Teig mit etwas Mehl bestäuben, mit einem Küchentuch bedecken und für ca. 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat.
- Teig in zwei etwa gleichgroße Stücke teilen und mit etwas Mehl rund formen. Runde Teigfladen erneut mit dem Handtuch abdecken und für weitere 45 – 60 Minuten gehen lassen.
- Backofen vorheizen (E-Herd: 200 °C/ Umluft: 175 °C). Backblech mit Backpapier auslegen. Möhren schälen, waschen, längs halbieren und in dünne Streifen schneiden. Paprika entkernen, waschen und ebenfalls in dünne Streifen schneiden. Zwiebeln schälen, halbieren und in etwa 1 cm breite Streifen schneiden. Knoblauch schälen, vierteln. Champignons putzen und je nach Größe halbieren bzw. vierteln.
- Möhren, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Champignons und gewürfelten Speck in eine Schüssel geben, 4-5 EL Olivenöl, grobes Meersalz sowie Pfeffer zugeben und gut vermischen. Gemüse auf dem Backblech verteilen und für etwa 25 Minuten backen. Tomaten waschen abtropfen lassen und halbieren. Rosmarin waschen, trocken schütteln, Nadeln abzupfen und grob hacken.
- Backofen samt Pizzastein (alternativ siehe unter Tipps) vorheizen (Pizzastufe 300 °C / E-Herd: Ober- und Unterhitze 225 °C – hier braucht der Flammkuchen dann etwas länger). Schmand in eine kleine Schale geben, glattrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.
- Eine Portion des Teiges auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Heißen Pizzastein aus dem Ofen nehmen, Flammkuchenteig vorsichtig auf den Pizzastein legen und mit der Hälfte des Schmands bestreichen. Dann mit der Hälfte der Zutaten belegen: Erst das gebackene Gemüse und die Tomaten drauf, dann mit Rosmarin bestreuen und den Ziegenkäse mit Hilfe von zwei Teelöffeln grob darauf verteilen. Flammkuchen samt Pizzastein in den Backofen stellen und auf mittlerer Schiene für ca. 5 Minuten backen (ohne Pizzastein und Pizzastufe: Ober- und Unterhitze bei 225° C: 10 – 15 Minuten).
- Flammkuchen aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen und währenddessen den zweiten Flammkuchen zubereiten. Flammkuchen schneiden und warm servieren.
Tipps:
- Beim Flammkuchenteig verwende ich mittlerweile jedes Mal Pizzamehl, da dieses mehr Klebereiweiß als die anderen Mehlsorten enthält. Dadurch wird der Teig lockerer und geht mehr auf. Natürlich kannst du für deinen Flammkuchen andere Weizenmehlsorten verwenden. Hervorragende Ergebnisse habe ich zum Beispiel mit Weizenmehl, Typ 550, oder Dinkelmehl, Typ 630, erzielt.
- Sowohl für Flammkuchen als auch für Pizzen verwende ich nur noch meinen Pizzastein* und nutze den Backofen auf der Pizzastufe. Die Pizzastufe gibt es allerdings nicht bei allen Backöfen. Auch ohne einen Pizzastein und einen Backofen mit 300 °C bekommst du einen sehr hervorragenden Flammkuchen hin: Wenn du die Flammkuchen auf im Ofen bei 225 °C und ohne Pizzastein backst, brauchen diese etwas länger als oben im Rezept angegeben. Je nach Backofen solltest du die Flammkuchen jeweils für 10-15 Minuten im Backofen knusprig backen. Den Flammkuchen dabei während der Backzeit im Auge behalten, denn du wirst sehr gut sehen, wenn dein Flammkuchen fertig ist. Umluft hat den Vorteil, dass du im Backofen zwei Flammkuchen gleichzeitig in den Ofen stellen kannst. Bei Umluft würde ich den Backofen auf 200 °C schalten.
- Normalerweise rolle ich den Teig für meinen Flammkuchen immer sehr dünn aus. Bei diesem Rezept verwende ich jedoch einen etwas dickeren Boden und verteile alle Zutaten dann auf zwei größeren Flammkuchen. So sind die beiden Flammkuchen recht gut belegt. Wenn du dünneren Teig lieber magst, geht das natürlich auch. Würde dazu dann etwas mehr Schmand verwenden und das Gemüse dann in drei Portionen teilen.
- Bei meinen Rezepten variiere ich immer gerne und probiere anderes aus. So habe ich bei diesem Rezept unterschiedliche Zubereitungsoptionen für die Tomaten für dich. Du kannst die Tomaten beispielsweise ganz lassen und mit dem anderen Gemüse bereits im Vorfeld im Ofen mitbacken. Wenn du ganz viel Zeit hast, kannst du alternativ auch im Ofen getrocknete Tomaten im Vorfeld zubereiten und diese dann, wie oben beschrieben, verwenden. Dadurch haben die Tomaten ein sehr intensives Aroma und du hast gleich noch eine richtig leckere Vorspeise zum Flammkuchen. Übrig gebliebene Tomaten schmecken auch am nächsten Tag noch richtig gut.
- Zum Gemüse-Flammkuchen passt ein grüner Salat mit einem leckeren Salat-Dressing.
Weitere Flammkuchen- und Pizza-Rezepte
Flammkuchen und Pizzen waren schon immer meins. Während ich als Kind eigentlich nur auf die einfachsten Varianten (wie zum Beispiel Pizza Margherita) gesetzt habe, kann bei mir mittlerweile die Belagvielfalt nicht groß genug sein. Vor einiger Zeit habe ich angefangen, ein paar meiner Lieblings-Rezepte hier online zu stellen. Wenn du dich weiter inspirieren lassen möchtest, kommt hier ein Schwung an Empfehlungen für dich. Dabei fange ich gleich mal mit meinen Flammkuchen-Rezepten an:
Rotkohl und Apfel hat für mich immer etwas winterliches. Geht dir das auch so? Dennoch ist der Flammkuchen mit Rotkohl, Apfel und Camembert kein reines Winterrezept. Rotkohl bekommt man ja das ganze Jahr über; allerdings ist die Hauptsaison im Herbst. Zusammen mit dem Camembert-Käse (der sicherlich gut hilft über den Winter hinweg zu kommen) ist dies ein sehr schönes herbstliches Essen. Geschmacklich ist die Kombination wirklich traumhaft lecker.
Deutlich frühlingshafter kommt der krosse Flammkuchen mit grünem Spargel daher. Die Mischung aus grünem Spargel, Hackfleisch und Frühlingszwiebeln passt sehr gut zusammen und gibt dir ordentlich Variation für deinen jählichen Spargelkonsum. Auf dem Flammkuchen hat der Spargel einen schönen Biss; also unbedingt ausprobieren.
In diese Sammlung gehört aber mindestens ein Pizza-Rezept mit hinein. Mein aktueller Pizza-Favorit ist die mega leckere Pizza mit Feigen und Ziegenkäse (du siehst Ziegenkäse schafft es bei mir des Öfteren auf den Tisch). Zum Schluss kommt dann frischer Rucola oben drauf – eine meiner Lieblings-Pizza-Zutaten überhaupt. Rucola-Muffel können diesen ganz einfach weglassen, denn die Pizza schmeckt auch ohne Rucola umwerfend. Wenn du Feigen und Ziegenkäse magst, dann musst du das Rezept unbedingt ausprobieren. Ich wette darauf: Du wirst es lieben. Seit meiner ersten Pizza mit Feigen ist dies DAS Rezept, welches mir einfällt, wenn ich beim Einkaufen Feigen entdecke. Als zweites fällt mir dann Camembert-Feigen-Crostini-Rezept ein.
So. Ich bin mal wieder am Ende meines Blockbeitrages und werde mich gleich in die Küche wagen und mich dort ein wenig austoben. Beim Schreiben habe ich nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist und nun habe ich mächtig Hunger. Während ich in der Küche stehe und koche, bist du dran: Was gehört auf einen Flammkuchen oder deine Pizza unbedingt drauf. Gibt es bei dir immer das gleiche Rezept oder arbeitest du dich auch durch den leckeren Zutaten-Dschungel? Und was gibt es bei dir, wenn du das nächste Mal Freunde zu Besuch hast? Bin neugierig und freue mich über Kommentare, Anmerkungen und Ideen.
Danke für deinen virtuellen Besuch und natürlich fürs Lesen bis zum Ende…
Liebe Grüße,
Marina
PS: Hier kommt eine kleine Sneak-Preview. In meinem nächsten Rezept ist mal wieder Erdnussbutter drin… Es geht einfach nicht ohne.
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