Achtung! Die folgende Pizza hat ein riesiges Suchtpotenzial. Aber sowas von. Wenn du also keine Angst hast, dass dich eine Pizza vor Begeisterung fast vom Stuhl haut, dann sollest du unbedingt weiterlesen und am besten gleich das Rezept selbst ausprobieren.
Bevor ich jedoch zu diesem Rezept komme, muss ich noch etwas berichten, bzw. eine zweite Warnung aussprechen. Solltest du die Pizza hinbekommen – und daran habe ich nicht wirklich Zweifel – wird es dir schwerer fallen, Pizza im Restaurant zu genießen. Zumindest mir geht es so: Seitdem ich festgestellt habe, wie einfach hervorragende Pizzen sind, habe ich keine einzige Pizza mehr im Restaurant bestellt. Bei dieser kommt allerdings noch hinzu, dass ich sie bisher noch nicht auf der Speisekarte einer Pizzeria entdeckt habe. Somit kommst du ums selber Ausprobieren wohl nicht herum.
Bei mir gibt es keine Feigenzeit mehr, in der es diese Pizza nicht gibt. Sobald ich die ersten frischen Feigen entdecke, wird der Backofen angeworfen. Denn geschmacklich passt hier einfach alles hervorragend zusammen: Die mega Kombination aus Ziegenkäse und Honig ist sicherlich den meisten schon geläufig. Sowohl die Creme Fraîche als auch der Ziegenrahm verwandeln deine Pizza in ein cremiges Vergnügen. Feigen und Honig bringen die Süße mit und Thymian & Rucola geben all dem einen spannenden Geschmack.
Bei mir schreit das alles nach mehr ?. Geht es dir genauso? Somit mag ich dich gar nicht mehr länger von dem Rezept abhalten:
Zutaten (für 2 tellergroße Pizzen):
für den Pizzateig
- 20 g Hefe
- 300 g Pizzamehl
- 1/2 TL Salz
- 2 EL Olivenöl
für den Belag
- 80 g Rucola
- 150 g Crème Fraîche
- 1 Eigelb
- Salz, Pfeffer
- 80 – 100 g Serrano-Schinken
- 150 g Ziegenrahm
- 2 Feigen
- 2-3 EL flüssiger Honig
- frischer Thymian
Und so geht’s:
- Für den Pizzateig 190 ml lauwarmes Wasser verwenden. Etwa 1/4 des Wassers in einen Becher geben, Hefe hineinbröseln, gut verrühren und für ein paar Minuten zur Seite stellen. Das restliche Wasser mit dem Salz vermischen. Mehl in eine Rührschüssel geben und eine Mulde hineindrücken. Salzwasser, Olivenöl und Hefewasser in die Mulde geben. Mit dem Knethaken des Rührgeräts die Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten. Teig mit etwas Mehl bestäuben, mit einem Küchentuch bedecken und für 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Teig in zwei Hälften teilen und ggf. mit etwas Mehl rund formen. Runde Teigfladen erneut mit dem Handtuch abdecken und für weitere 45 – 60 Minuten gehen lassen. Backofen samt Pizzastein (siehe unter Tipps) vorheizen (Pizzastufe 300 °C / E-Herd: Ober- und Unterhitze 250 °C -> hier braucht die Pizza dann länger im Ofen).
- Rucola waschen und gut abtropfen lassen. Crème Fraîche mit dem Eigelb gut verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Feigen waschen, in dünne Streifen schneiden. Thymian waschen, trocken schütteln und die Blättchen abzupfen.
- Eine Portion des Teiges auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Heißen Pizzastein aus dem Ofen nehmen, ausgerollten Pizzateig drauflegen und mit der Ei-Creme-Fraîche-Masse bestreichen. Mit zwei Teelöffeln die Hälfte des Ziegenrahms auf der Pizza verteilen, mit Serranoschinken und Feigen belegen. Mit dem flüssigen Honig beträufeln und ordentlich mit Thymian bestreuen.
- Pizza samt Pizzastein in den Ofen geben und für etwa 5 Minuten backen. Währenddessen den Teig für die zweite Pizza ausrollen. Fertige Pizza aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen. Zweite Pizza zubereiten und mit dem Pizzastein in den Ofen geben. Rucola auf die fertige Pizza geben und servieren. Kurz darauf ist auch schon die zweite Pizza fertig.
Tipps:
- Für Pizza verwende ich mittlerweile nur noch den Pizzastein* und den Backofen auf der Pizzastufe. Die Pizzastufe gibt es jedoch nicht bei allen Backöfen. Du bekommst die Pizza auch ohne Pizzastein und Backofen auf 300 °C hin. Wenn du die Pizza auf 250 °C und ohne Pizzastein backst, braucht sie etwas länger. Je nach Backofen solltest du die Pizza für 10-15 Minuten im Backofen knusprig backen. Du wirst sehr gut sehen, wenn deine Pizza fertig ist; von daher die Pizza nach 10 Minuten beobachten und herausnehmen, bevor sie zu dunkel wird.
- Für Pizza musst du nicht zwingend Pizzamehl verwenden. Pizzamehl enthält mehr Klebereiweiß als die anderen Mehlsorten, wodurch der Teig lockerer wird und mehr aufgeht. Alternativ würde ich Weizenmehl 405 (oder 550) verwenden.
- Ich verwende bei der Pizza sehr gerne den Ziegenfrischkäse, da die Pizza dadurch cremiger wird. Alternativ kannst du auch eine Rolle Ziegenfrischkäse nehmen, diese in dünne Scheiben schneiden und die Pizzen damit belegen.
- Habe noch ein paar weitere Rezepte mit Ziegenkäse im Angebot. Also einfach “Ziegenkäse” in der Suchfunktion eingeben und dann findest du zum Beispiel meine Crostini mit Rucola und Ziegenkäse oder Raclette-Rezepte, wie Feigen im Speckmantel mit Ziegenkäse. Wie du siehst, kommt bei den Rezepten wieder Rucola bzw. Feigen zum Einsatz. Die Kombination begeistert mich immer wieder.
- Natürlich bietet dieses Rezept auch Möglichkeiten zur Variation. Ich habe die Pizza sowohl mit Walnuss- als auch mit Pinienkernen zubereitet. Vergleiche ich die beiden Kernvariationen, dann präferiere ich die Walnüsse. Dazu Walnusskerne grob hacken und die Pizza vor dem Backen damit bestreuen.
- Die Hauptsaison für Feigen ist von Anfang August bis Ende Oktober. In größeren Supermärkten gibt es noch etwas länger die Chance auf frische Feigen. Aber auch außerhalb der Feigenzeit musst du auf diese leckere Pizza nicht verzichten. Da ich mal nicht bis zur Feigensaison warten konnte, habe ich die Feigen-Pizza nun schon einige Male mit getrockneten Feigen zubereitet. Dazu getrocknete Feigen kaufen, diese längs halbieren und – genau wie oben die frischen Feigen – auf der Pizza verteilen. Beim Backen musst du etwas aufpassen, da die getrockneten Feigen schneller anbrennen. Deshalb lieber öfter in den Backofen schauen, was die Pizza so macht und diese nicht zu lange backen.
- Bei frischen Feigen kannst du den Reifegrad feststellen, indem du mit dem Finger leicht die Schale andrückst. Wenn diese leicht nachgibt, ist die Feige reif. Um matschige Feigen solltest du einen Bogen machen. Feigen sind nicht besonders lange haltbar. Im Kühlschrank halten sie sie ca. 2 Tage. Feigen sind übrigens recht kalorienarm und gesund: Sie fördern die Verdauung und enthalten einige gesunde Nährstoffe (Vitamine, Eisen und Kalium).
- Sowohl Pizzen als auch Flammkuchen kann ich eigentlich immer essen. Und so arbeite ich daran, hier nach und nach meine liebsten Rezepte zusammenzustellen. Um die Suche zu vereinfachen, findest du meine Flammkuchen- und Pizza-Favoriten auf einer Seite. Schau also gerne mal vorbei und lass dich inspirieren.
- Sollte es des Öfteren Pizzen bei dir geben, kann ich dir richtige Pizzateller sehr empfehlen. Lange habe ich “normale” Teller verwendet. Aber eine Pizza muss einfach etwas größer sein und da reicht die Standard-Tellergröße einfacher nicht aus. Habe doch einige Suchanläufe gebraucht und mich dann für schlichte, schwarze Teller in matter Schiefer-Optik* entschieden. Zwar sind diese etwas teurer, aber dafür auch nicht so kitschig, wie die meisten anderen.
Mal wieder etwas Unwichtiges am Ende des Rezeptes:
Wie du dir sicher denken kannst, bin ich regelmäßig auf der Suche nach neuen Rezeptideen für meine Pizzen und Flammkuchen (und für alles andere natürlich auch). Dabei beginne ich meistens mit einer Zutat, die ich gerne auf der Pizza essen möchte und überlege, was dazu passen könnte. Oftmals schreibe ich mir die ersten Gedanken in mein virtuelles Kochnotizbuch. Nach und nach wird aus meinen Gedanken dann ein Versuch und irgendwann auch mal ein Rezept. (Manchmal geht das ganz schnell und hin und wieder vergehen einige Versuche und diverse Variationen.) Bei Pizzen ist meine Merkliste derzeit allerdings recht klein und fokussiert sich vor allem auf die Zutat Kürbis. Das Kürbis-Pizza-Rezept wird sicher noch eine ganze Weile brauchen, bis es hier veröffentlicht wird. Habe zwar schon ein paar Variationen versucht; bin aber noch nicht wirklich happy damit. Seit einiger Zeit steht auch Pizza aus der Pfanne auf meiner Liste – habe da mal ein spannendes Rezept in einem Jamie Oliver Kochbuch entdeckt. Wenn es dann aber ans Pizzabacken geht, lande ich doch wieder bei der klassischen Ofenpizza. Und das war es schon auf meiner Pizza-Merkliste, wodurch ich aktuell ein weinig darauf herumgrübele und nach neuen Anregungen suche.
Somit würden mich deine Pizza-Vorlieben gerade besonders interessieren! Was gehört unbedingt auf deine Pizza? Oder was darf überhaupt nicht auf deiner Pizza landen? Ich oute mich gleich mal, denn ich gehöre zu der “keine-Ananas-auf-Pizza-Fraktion”. Der Erfinder der Pizza Hawaii war übrigens Sam Panopoulos – ein Grieche, der nach Kanada ausgewandert ist. (Soviel zu unnützem Wissen… Dennoch irgendwie spannend, dass 1962 ein Grieche auf die Idee gekommen ist, seine Pizza mit süßem Obst zu belegen. Klingt auf jeden Fall nicht nach typisch griechisch.) Sam ist wahrscheinlich nicht einmal auf den Gedanken gekommen, dass seine Kreation später einmal die Gesellschaft spalten wird: In die eine Hälfte, die Ananas auf Pizza liebt und die andere Hälfte, die es einfach nur abscheulich findet. Zu welchem Teil zählst du?
Übrigens träume ich immer wieder von einem richtigen outdoor Pizza-Steinofen ?. Habe im Urlaub mal einen bestaunen können und mich sofort verliebt. Ich liebe die Vorstellung, dass es im Garten nach frischem Brot und leckerer Pizza duftet. Wahrscheinlich ist für den Ofen Marke Eigenbau am besten, aber ich freue mich riesig über deine Empfehlungen (zumal ich sicherlich kräftig am Eigenbau scheitern würde.)
Danke für deinen Besuch auf mongout.de. Ich wünsche dir viel Freude mit der Feigen-Ziegenkäse-Pizza ?
Liebe Grüße,
Marina
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