Die Hingucker: Plätzchen mit Orange und Aperol


Da ist er nun: Der 1. Advent. Und schon wieder frage ich mich, wo das ganze Jahr wohl geblieben ist. Geht es dir da genauso? Die Tage rennen so dahin und schwups sind die Supermärkte voll mit Lebkuchen und Co. Bin immer überrascht, wenn ich bereits im September schon Spekulatius in den Geschäften entdecke. Meine weihnachtliche Backstube öffnet meist Ende November, wenn ich damit beginne Stollen zu backen, da dieser gerne 1-2 Wochen ziehen kann, bevor ich ihn anschneide. Solltest du noch auf der Suche nach leckeren Stollenrezepten sein, dann findest du am Ende des Artikels (unter Tipps) ein paar Rezeptideen. Jetzt aber endlich zum heutigen Thema, den Aperol-Plätzchen:

Sie sind nicht nur optisch schön anzusehen, sondern werden dich auch geschmacklich schnell überzeugen. Die Kekse haben einen angenehm, milden Orangengeschmack. Überzogen werden sie mit einem leckeren Aperol-Zuckerguss, der trotz der Süße des Puderzuckers die klassische, leicht bittere “Aperolnote” behält. Musste aufpassen, dass ich beim Backen nicht zu viel Zuckerguss nasche. Deine Gäste werden beim ersten Bissen sehr überrascht sein und recht fix zum nächsten Keks greifen. (Hierbei aber beachten, dass die Kekse Alkohol enthalten: Es macht also Sinn, deine Gäste vorzuwarnen.) Darüber hinaus solltest du darüber nachdenken, gleich die doppelte Menge Plätzchen zu machen, damit nicht alle gleich aufgegessen sind und du etwas länger etwas davon hast.

Ein weiteres “Plus” der Plätzchen ist, dass diese kinderleicht in der Zubereitung sind. Du musst nur etwas Zeit einplanen, da der Plätzchenteig noch für 1 Stunde im Kühlschrank ruhen muss, bevor du daraus die Kekse formst. Selbst wenn du nicht viel backst, wirst du ein gutes Ergebnis hinbekommen. Apropos kinderleicht: Natürlich kannst du die Kekse auch ohne Alkohol zubereiten, so dass auch Kinder kräftig zulangen können. Dafür einfach den Aperol durch Orangensaft ersetzen.

Zutaten (für ca. 35 Plätzchen):

  • 1 Bio-Orange
  • 125 g kalte Butter
  • 65 g Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • 190 g Mehl
  • 50 g gemahlene Mandeln (ohne Haut)
  • 100 g Puderzucker
  • 5 EL Aperol*

Und so geht’s:

  1. Bio-Orange heiß abwaschen, abtrocknen. Für die Deko etwas Schale mit einem Zestenreißer* abziehen und zur Seite stellen. Restliche Schale fein abreiben, Orange halbieren und den Saft auspressen.
  2. Butter in Würfel schneiden. Butter, Puderzucker, fein abgeriebene Orangenschale, 1 Prise Salz, Mehl und gemahlene Mandeln in eine Rührschüssel geben. Mit den Knethaken des Handmixers verkneten, 2 EL Orangensaft hinzugeben und weiter rühren. Mit den Händen zu einem glatten Teig kneten und diesen zu einer Rolle formen. Teigrolle in Frischhaltefolie einwickeln und für 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
  3. Backofen vorheizen (Ober-/Unterhitze: 200°C). Backblech mit Backpapier auslegen. Teig aus dem Kühlschrank nehmen und in ca. 35 gleichgroße Stücke schneiden. Die Stücke mit den Händen zu einer Kugel formen, zwischen den Händen leicht andrücken und auf das Backpapier legen. für ca. 11 Minuten im Backofen goldgelb backen. Plätzchen aus dem Ofen nehmen und auf dem Kuchengitter abkühlen lassen.
  4. Puderzucker und Aperol in eine kleine Schüssel geben und mit einem Esslöffel glattrühren. Aperol-Zuckerguss mit einem Teelöffel auf den Plätzchen verteilen und mit der Orangenschale verzieren. Zuckerguss vollständig trocknen lassen.

Tipps:

  • Es dauert ein wenig, bis der Zuckerguss vollständig getrocknet ist. Also hab’ etwas Geduld ☺️. Nachdem der Guss ganz getrocknet ist, bewahrst du die Plätzchen am besten in einer Keksdose auf.
  • Wie du vielleicht gemerkt hast, kommen die Plätzchen ganz ohne Ei aus. Ich habe einen ganzen Schwung an eifreien Keksrezepten: Umschauen lohnt sich also. Dazu zählen zum Beispiel meine Butterkekse, die mandeligen Spitzbuben (ohne Eier) und auch die mega schnellen Vanille-Kekse. In der Kategorie “Backen ohne Ei” findest du darüber hinaus einen ganzen Schwung an eifreien Kuchenrezepten.
  • Das Rezept lässt sich sehr gut variieren. Werde demnächst noch eine Limoncello-Version veröffentlichen – wiederkommen lohnt sich also. Die Limoncello-Plätzchen sind ebenfalls mega lecker und lassen sich sehr gut mit den Aperol-Plätzchen kombinieren.
  • Eingangs habe ich angekündigt, dass ich noch ein paar Stollen-Rezepte verlinke. Dabei möchte ich dir vor allem zwei Rezepte unbedingt empfehlen: Ich liebe den Stollen mit Kirschen, Mohn und Marzipan. Der schmeckt einfach nach Weihnachten, ist aber eine traumhafte Abwechslung zu den “normalen” Stollenrezepten mit Rosinen. Das Stollengebäck mit Karamellbonbons ist ebenfalls etwas ausgefallener. Aber es hat sich mittlerweile einen festen Platz in meiner Adventszeit erobert und gehört für mich zwingend zur Weihnachtszeit dazu.
  • So wirklich viele Rezepte mit Alkohol habe ich auf meinem Blog noch nicht veröffentlicht. Wenn du aber genau das suchst, dann schau dir zum Beispiel mal meine fluffigen Mini-Gugelhupfe mit Eierlikör an. Die sind echt mega lecker. Und auch der Schokokuchen mit Whisky ist ein wahrgewordener Traum.

Mal wieder Unwichtiges am Ende:

Schon alleine wegen der Farbe ist Aperol in der Instagram-Welt nicht mehr wegzudenken. Geht dir das auch so? Regelmäßig begegnen mir dort Bilder, auf denen Menschen lächelnd ein Aperol-Spritz-Glas in die Kamera halten. Sollte dir so ein Bild in deiner eigenen Timeline noch fehlen, dann kann ich dir an dieser Stelle mit ein paar Aperol-Rezepten helfen ?. Außerdem bekommst du so eine Idee, was du mit der restlichen Flasche Aperol anfangen kannst…

  • Der Klassiker: Aperol Spritz – so schmeckt wohl Sommer
    • 1 Orangenscheibe | Eiswürfel | 3 cl Aperol | 6 cl Prosecco | 1 Schuss Sodawasser
    • Orangenscheibe mit Eiswürfeln in ein Weinglas geben und mit den restlichen Zutaten auffüllen.
  • Aperol Sour – sehr erfrischend
    • 5 cl Aperol | 3 cl Zitronensaft | 2 cl frisch gepressten Orangensaft | 1 cl Zuckersirup | Eiswürfel | Orange zum Garnieren
    • Aperol, Säfte und Sirup im Shaker gut vermischen, 2-3 Eiswürfel in ein Tumbler-Glas geben, den Drink durch ein Barsieb ins Glas gießen und mit einer Orangenscheibe garnieren.
  • Aperol Spicy Ginger: Die würzige Variante
    • 4 cl Aperol | 5 cl Ginger Ale | Saft einer halben Limette | 1 Zweig Rosmarin | Eiswürfel
    • 2-3 Eiswürfel in Weinglas geben, Aperol, Ginger Ale und Limettensaft hinzugeben und zum Schluss den Zweig Rosmarin ins Glas geben.
  • Aperol Tonic – wie der Name schon sagt, die Tonic-Version
    • 4 cl Aperol | Tonic Water | Orange zum Garnieren | Eiswürfel
    • Eiswürfel in ein Londrinkglas geben, erst Aperol eingießen, mit Tonic Water auffüllen und mit einer Orangenscheibe garnieren.
  • Aperol Wild Berry – wild and wonderful ?
    • 4 cl Aperol | 14 cl Schweppes Russian Wild Berry | Beeren | Eiswürfel
    • Eiswürfel und Aperol in ein Longdrinkglas geben, mit Schweppes Russian Wild Berry auffüllen und verschiedene Beeren ins Glas geben.

Huch. Beim Auflisten der ganzen Rezepte fällt mir auf, dass ich selbst noch gar keine Aperol-Getränkebilder habe. Das sagt wahrscheinlich jetzt eine Menge über mich aus: Hipster bin ich so man gar nicht… Aber dafür haben all die Hipsters wahrscheinlich noch nie leckere Aperol-Plätzchen gebacken. Vielleicht ist das ja ein kleiner Ausgleich!? ? Also habe ich nun mal wieder etwas für meine Merkliste: Hipsterbilder mit Aperol-Spritz (am besten wenn das völlig out ist). Auf genau dieser Merkliste steht aber schon seit einem Jahr eine Gin-Serie… Ich glaube, die hier angefangene Aperol-Liste könnte ich endlos weiter fortschreiben. Aber für heute soll es das erst mal gewesen sein. Denn nun gönne ich mir eine Tasse Tee und dazu ein paar Aperol-Plätzchen. Und danach werde ich mal schauen, ob mir was gescheites für die diesjährige Weihnachtskarte einfällt. Damit bin ich leider etwas spät dran und muss mich nun schon fast beeilen.

Aber vielleicht ergänze ich hier im Laufe der Zeit noch das ein oder andere Rezept. Dein Lieblings-Aperol-Getränk fehlt auf dieser Zusammenstellung? Kein Problem: Sende mir einfach das Rezept und es wird ergänzt. Gerne nehme ich auch Koch- und Backrezepte mit Aperol mit auf. Da habe ich derzeit noch nicht wirklich viel im Programm.

Viel Erfolg beim Backen,
Marina

Meine kleine Lernreise:

Eigentlich war ich mit dem Schreiben des Artikels fertig und wollte noch einmal Korrektur lesen, da ich in so einen Text immer einen Haufen Schusselfehler einbaue. Beim Lesen ist mir aufgefallen, dass ich Plätzchen und Kekse synonym verwendet habe und so habe ich mir die Frage gestellt, ob es eigentlich einen Unterschied zwischen den beiden gibt. Was wäre die Welt wohl ohne Google ??‍♀️. Siehe da, das Internet ist voll mit Ergebnissen zu der Frage. Hier die Kurzform zusammengefasst: Es gibt einen Unterschied! Und der Ursprung für die Begründung geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. “Kekse” oder genauer gesagt “English cakes” sind auf Schiffen aus England nach Deutschland gekommen und waren eine praktische Ernährung auf langen Schiffsreisen, da diese wenig Wasser und viel Fett enthielten. Der englische Keks kam ohne Schnick-Schnack aus und war somit ein trockenes, aber dafür lange haltbares Gebäck. Aus dem cake haben die Deutschen dann irgendwann den Keks gemacht.

Bei den Plätzchen ist der Ursprung ein ganz anderer und das merkst du auch gleich in dem Namen. Plätzchen wird vom lateinischen Wort placenta, also Kuchen, abgeleitet. Während Kekse günstig und einfach waren, wurden Plätzchen in den Konditoreien hergestellt und waren eine teure Delikatesse, da Plätzchen mit teuren Zutaten hergestellt wurden. Dazu zählten vor allem Schokolade, Mandeln und natürlich viel Zucker.

So schnell hat man wieder was gelernt. Frage mich gerade, ob das unnützes oder nützliches Wissen ist. Egal. Ich fand es spannend. Ich bitte um Verzeihung, dass ich das Rezept nicht im Nachhinein sprachlich anpasse, sondern die unsaubere Verwendung beider Wörter so stehen lasse. Dafür werde ich versuchen, dies in Zukunft besser zu machen ?

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