Chili con Carne Tortilla (mit dem Kontaktgrill)

gegrillte Tortilla
Sicherlich hast du schon den ein oder anderen Wrap gegessen. Aber hast du schon mal Wraps bzw. Weizenfladen gegrillt? Falls nicht, dann wird es Zeit. Und mit diesem Rezept gebe ich dir gleich eine Idee, wie das Ganze gelingt. Bevor ich loslege, kommen nun aber noch ein paar einleitende Worte:

Wraps habe ich 2001 zum ersten Mal gegessen und war gleich begeistert von der Möglichkeit zu kombinieren. Und seitdem gibt es diese bei mir des Öfteren. Meistens nenne ich es “gesundes Fast Food”, da die Zubereitung sehr schnell geht und ich in der Regel meine Wraps mit viel Salat und Gemüse fülle. Somit gehören Wraps auch zu meiner Standard-Home-Office-Sammlung. Das Wort “Wrap” kommt aus dem Englischen und steht für gewickelt. Irgendwie logisch, denn genau das macht man ja meistens mit den Weizenfladen. Lange habe ich geglaubt, dass Wraps aus der mexikanischen Küche kommen, bis ich in einem Kochbuch mal gelesen habe, dass ihr Ursprung die Tex-Mex-Küche ist. Also eine Kombination aus der mexikanischen und US-amerikanischen Küche (Tex steht für Texas). Chili con Carne geht meines Erachtens eigentlich immer: als Party-Essen (gut, vielleicht nicht in Corona Zeiten) mit Fladenbrot, als Zutat für einen Flammkuchen oder, wie in diesem Rezept, als Tortillafüllung.

Bei diesem Rezept werden die Maisfladen allerdings nicht gerollt, sondern zu kleinen Taschen zusammengefaltet, damit beim Grillen nichts herausfallen kann. Am Ende des Rezeptes findest du zwei Fotos, die dir meine Falttechnik etwas veranschaulichen. Bei der Zubereitung wird zuerst alles für die Füllung vorbereitet. Sobald das erfolgt ist, geht es schnell und dein Essen braucht nicht mehr lange.

Zutaten (für 4 Stück):

  • 1 Dose Kidneybohnen (à 212 ml)
  • 2 rote Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 300 g gemischtes Hack
  • Öl
  • 1 Dose stückige Tomaten (à 425 ml)
  • Salz, Pfeffer
  • Chili­flocken
  • 2 Tomaten
  • 4-5 Gewürzgurken
  • 200 g Cheddar
  • 5 Tortillawraps (25 cm Ø)
  • Tortillachips

Und so geht’s:

  1. Kidneybohnen in ein Sieb geben, gut unter fließendem Wasser abspülen und anschließend abtropfen lassen. Zwiebeln und Knoblauch schälen und beides fein hacken. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und das Hackfleisch darin krümelig braten. Knoblauch und die Hälfte der Zwiebeln hinzugeben, unterrühren und kurz mit anbraten. Stückige Tomaten (aus der Dose) unterrühren, aufkochen und für ca. 10 Minuten köcheln lassen. Bohnen hinzugeben, mit Salz, Pfeffer und Chiliflocken abschmecken und weitere 5 Minuten köcheln.
  2. In der Zwischenzeit Tomaten waschen und in Stücke schneiden. Gurken längs in Streifen schneiden und den Käse ebenfalls in dünne Streifen schneiden.
  3. Kontaktgrill einschalten und aufwärmen. Weizenfladen für etwa 30-45 Sekunden in der Mikrowelle leicht erwärmen (siehe unter Tipps). 1 Fladen vierteln. Mittig den ersten Fladen mit 2-3 EL Chili bestreichen. Dabei rundherum einen Rand von etwa 5 cm lassen. Auf das Chili kommen Tomatenstücke, Gurkenscheiben, Tortillachips, Käse und Zwiebeln. Zum Schluss legst du eins der geschnittenen Fladenviertel oben drauf. Nun den Fladen falten: Dazu klappst du eine Seite des belegten Weizenfladens über das Viertel und klappst im Uhrzeigersinn nach und nach weitere Teile nach oben. Diese musst du etwas mit den Fingern festhalten, damit sich die Tasche nicht gleich wieder öffnet. Wenn du die Wraptasche rundherum geschlossen hast, kannst du sie vorsichtig mit der gefalteten Seite nach unten auf den Kontaktgrill legen und diese im Grill knusprig braten.
  4. Die drei weiteren Wraptaschen ebenso zubereiten. Wenn alle gleichzeitig essen wollen, dann die Taschen im Backofen (bei etwa 120 °C) warm halten.

Falttechnik für die Taschen:

Hier siehst du, wie ein Tortillaviertel auf der Füllung liegt und ich das erste Stück darüber geklappt habe. Nun kannst du im Uhrzeigersinn nach und nach ein kleines Päckchen daraus legen, indem du immer wieder einen Teil über das Tortillaviertel legst.
Das Falten der Taschen klingt kompliziert, ist aber eigentlich eine leichte Sache. Mit ein wenig Übung bekommst du das locker hin. Allerdings solltest du darauf achten, dass sich die Taschen sofort wieder entfalten, wenn du sie loslässt. Somit kannst du diese erst kurz vor dem Grillen zubereiten und musst sie dann vorsichtig auf den Kontaktgrill bekommen.

So sieht die Tasche fertig gefaltet aus. Zum Grillen drehe ich die Tasche einmal um, damit sie sich nicht wieder öffnet, wenn ich den Kontaktgrill schließe. Durch das Gewicht der Füllung wird die Tasche nach unten gedrückt und sie kann sich so nicht öffnen. Du spätestens der Deckel des Kontaktgrills verhindert ein Öffnen sehr gut…

Tipps:

  • Zu den gegrillten Wraps passt Salat und/oder Guacamole.
  • Wenn du die Weizenfladen in der Mikrowelle erwärmst, dann werden sie weicher und du kannst du sie bei der Zubereitung deutlich besser knicken. Außerdem verringerst du somit die Gefahr, dass die Fladen während der Zubereitung einreißen. Ich lege dazu die Weizenfladen dazu auf einen großen Teller und stülpe einen weiteren Teller verkehrt herum oben auf. So gehen die Fladen dann inklusive der Teller für 45 Sekunden in die Mikrowelle. Wenn du keine Mikrowelle hast, dann kannst eine große Pfanne (ohne Öl) auf dem Herd erhitzen und die Fladen einzeln darin von jeder Seite für etwa 30 Sekunden erwärmen.
  • Du hast keinen Kontaktgrill? Hier habe ich zwei Möglichkeiten: Du kannst die gefüllten Wrap-Taschen in der Pfanne braten. Dazu die Wrap-Taschen, wie oben beschrieben, zubereiten. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen, den Wrap mit der gefalteten Seite nach unten in die Pfanne legen und mit einem Pfannenwenden leicht andrücken, so dass die Wrap-Tasche sich nicht öffnen kann. Für etwa 3 Minuten braten, den Wrap mit 2 Pfannenwendern vorsichtig drehen und die zweite Seite ebenfalls für etwa 3 Minuten braten. Weitere Wraps ebenso zubereiten. (In der Zwischenzeit kannst du die fertigen Wraps im Ofen warm halten (bei 120 °C). Die zweite Variante ist etwas teurer… 🙂 denn ich kann jedem nur zum Kauf eines Kontaktgrills* raten. Habe den Kauf von meinem Grill nicht bereut und so kommt dieser in meiner Küche häufig an die Steckdose.
  • Mit diesem Rezept erweitere ich mein Kontaktgrill-Special. Dort findest du eine stetig wachsende Sammlung an Kontaktgrill-Rezepten. Da ich eine große Sandwich-Liebhaberin bin, sind die meisten Rezepte Sandwiches… aber das wird sich sicherlich irgendwann mal ändern.

…und was mir sonst noch so einfällt:

Wahrscheinlich wirst du nun sehr verwundert sein, wie ich von einem Rezepte aus der Tex-Mex-Küche gedanklich nach Indien komme. Der Sprung scheint in der Tat recht groß zu sein, aber mit Blick auf die Fotos vielleicht doch nicht ganz so abwegig. Aber das kannst du gleich selbst beurteilen… Falls doch, schieb es einfach auf meine verqueren Gedanken! Vielleicht ist dir die Dekoration auf einem meiner Fotos aufgefallen!? Nein, dann kommt hier gleich noch ein Bild hinterher.

Eigentlich war es nur Zufall, dass ich ein abgeschnittenes Blatt von der Monstera-Pflanze gerade im Wohnzimmer liegen hatte. Als ich die Vorbereitungen für die Fotos machte, war mein erster Gedanke, dass ich das Bild bestimmt ganz gut für den Hintergrund verwenden kann. Beim Fotografieren stellte ich jedoch schnell fest, dass das Blatt – so ganz ohne restliche Pflanze – einfach verloren auf den Bildern wirkte und so kam es sehr spontan als Tischset unter den Teller. Das Grün fand ich irgendwie erfrischend.

Erst als ich mir die Bilder auf dem Rechner ansah, musste ich an meine Indienreise denken, die nun schon sehr viele Jahre zurück liegt. Ich war dort zu einer Hochzeit eingeladen, auf der neben mir noch 2000 andere Gäste waren. Das Ehepaar kannte die meisten der Gäste gar nicht, aber das fanden sie auch nicht weiter schlimm, denn immerhin haben sich die beiden auch erst eine Woche vor der Hochzeit das erste Mal gesehen. (Aber das ist wiederum eine ganz andere Geschichte und rein gar nichts mit dem Blatt zu tun.) Wie du dir sicherlich denken kannst, war die Logistik des Mittagsessens eine mächtige Angelegenheit. Irgendwie wurde organisiert, dass die Besucher nach und nach in einen Nebenraum gebracht wurden. Dieser war nicht besonders groß, aber komplett gefüllt mit langen Tischreihen und Bänken. Jeder bekam ein großes Bananenblatt vor sich auf den Tisch gelegt. Die Kellner zogen mit großen Kochtöpfen und Schöpfkellen durch die Reihen und haben unterschiedliche Speisen direkt auf die Bananenblätter serviert. Das praktische an den Bananenblätter ist, dass es davon in Indien haufenweise gibt und diese nach dem Essen nicht abgewaschen werden müssen, sondern direkt entsorgt werden können. (Halleluja!) Somit dienen sie quasi als ökologisches Einmalgeschirr. Da man in Indien normalerweise mit der Hand (genauer gesagt mit der rechten Hand) isst, fällt auch das Besteckputzen weg. Nach dem Essen geht es dann in einer Reihe zum Hände waschen. Aber bevor das passiert, muss erst noch das Bananenblatt zusammengefaltet werden.

Das ist vergleichbar mit dem Anordnen des Bestecks bei uns; also u.a. ein Signalisieren, dass man mit dem Essen fertig ist. So wie bei uns hat auch das Falten unterschiedliche Bedeutungen, was dazu geführt hat, dass ich mich gefühlte 1000 Male versicherte, ob ich es mir richtig gemerkt hatte. Wenn das Essen geschmeckt hat, wird das Bananenblatt einmal von oben nach unten (also zum Körper hin) zusammengelegt. Hat es nicht geschmeckt, so geschieht dies in gegensätzlicher Richtung (also vom Körper weg).

Aber Vorsicht!!! Anders als das Bananenblatt solltest du deine Monstera vom Essen fernhalten und das nicht nur weil die Blätter viele große Löcher haben. Die Monstera-Pflanze schaut zwar sehr gut aus, aber sämtliche Bestandteile der Pflanze (Wurzeln, Luftwurzeln, Triebe und Blätter) enthalten giftige Stoffe (für Mensch und Tier). Solltest du also auf ökologische Einwegblätter setzen wollen, solltest du fix Bananenbäume pflanzen 😉

Soviel zu meinem kleinen Exkurs nach Indien und gedanktlich wieder zurüch zur Tex-Mex-Küche und diesen gegrillten Tortilla-Taschen.

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